Um 8.00 Uhr sind wir im Frühstücksraum des Hotels Burg Eisenhardt und lassen es uns gut schmecken. Wir sind noch immer sicher, so gut hätten wir es im Pension Flämigrose nicht gehabt. Wir sind richtig zufrieden. Dann packen wir wieder, bezahlen und um 9.00 Uhr treten wir wieder in den Pedalen.
Es geht ein ganze Weile bergabwärts und wir kommen flott voran. Wieder fahren wir durch ausgedehnte Kiefernwälder, diesmal auf befestige Radwegen. Mitten im Wald stehen immer wieder Schilder die der Anfang und Ende des Radweges markieren, immer wenn der Forstweg sich kurz der Radweg teilt. Deutsche Ordnung?
Wenn wir den Wald verlassen, gibt es fantastische Weitblicke. Der Fläming ist eine herrliche Landschaft. Eine riesige Hase hüpft direkt vor unser Vorderrad auf den Weg, starrt uns ein Moment an bevor er einen Haken schlägt und im Kornfeld verschwindet.
Am Wegesrand recht einen alten man, in Latzhosen und Sonnenhut, langsam gemähtes gras zusammen. Eine Szene wie von van Gogh gemalt.
Wir umrunden den Truppenübungsplatz (oder TrÜbPl wie es auf ein Schild steht) Lehnin. Es ist so ruhig hier, bis auf den Vogelgesang ist nichts zu hören. Wir lehnen die Räder an den Bäumen und holen unsere Decke hervor.
Es ist gerade 10.30 Uhr und wir haben schon fast 20 Kilometer geschafft. Wir können es uns leisten hier eine Weile Pause zu machen. Hier im Schatten lässt es sich gut aushalten. In der halbe Stunde wo wir auf den weiche Moos liegen, passieren uns nur etwa 10 Fahrradfahrer. Wir grüßen uns freundlich.
Wir kreuzen jetzt öfters der Autobahn. Lehnin, Beelitz-Heilstätte – Ortsnamen bekannt aus den Verkehrsmeldungen im Radio, wenn’s mal wieder irgendwo staut. Eigentlich hatten wir vor in Beelitz noch ein Pause zu machen, aber es rollt so gut, dass wir entscheiden bis Ferch weiter zu fahren.
Es geht auf und ab, vorbei an Wochenendhäuschen und riesige Anwesen im Wald. Hier lässt es sich bestimmt gut wohnen.
Und plötzlich schimmert vor uns der Schwielowsee. Huch, sind wir schon da? Weiße Segelboote gleiten über’s Wasser. Wir radeln der Uferpromenade entlang, bis zum Haus am See. Da finden wir einen freien Tisch und bestellen uns Erfrischungen. Und ein Eis. Und ein Erdbeerkuchen. Haben wir uns verdient…
Wir schauen kurz in der Karte. Irgendwo müssen wir ein Wegweiser übersehen haben und sind ein Stückchen in die verkehrte Richtung gefahren. Jetzt sind wir wieder richtig. Petzow, dann Werder, vor es Richtung Potsdam geht. Was für eine herrliche Gegend. Wir fahren gemütlich die letzte 10 Kilometer. Es gibt hier soviel zu sehen.
Es 14.15 Uhr als wir am Stadtrand von Potsdam ein Plätzchen am Templiner See suchen. Wir liegen im Schatten und haben ein gute Blick auf’s Wasser. Luxuriösen Yachten und kleine Boote mit gröllende Jungs fahren vorbei. Wir lesen ein bisschen und nicken sogar kurz ein.
15.30 Uhr rufen wir die Vermieterin von unser Potsdammer Appartement an, um zu sagen das wir bald ankommen werden. Wir fahren in’s Stadtzentrum und stehen nicht viel später vor das Brandenburger Tordem Luisenplatz. Hier schießen wir das Abschlussfoto.
Wir haben es geschafft! 290 Kilometer in 5 Tage. Wir sind ganz schön stolz auf uns.
Wir finden schnell zum Appartement Cécile. Im herrlich kühlen Appartement wartet unserer Vermieterin, Fr. Loyal, auf uns und übergibt uns die Wohnung. Alles sehr schön. Hier werden wir uns bestimmt wohl fühlen.
Wir packen aus und machen uns frisch, vor wir zum Holländer Viertel losziehen. Wir haben langsam Hunger, wollen aber vorher noch schnell zum Touristen Information. Wir bestellen im Höhlen Birne ein Tisch für 18.00 Uhr. Das wäre in eine halbe Stunde, sagt der Kellner. Uups. wir haben komplett der Zeit vergessen. Wir machen für 18.30 Uhr aus.
Wir laufen noch schnell der Brandenburger Straße runter, holen ein bisschen was zu futtern und sind dann froh uns im Restaurant setzen zu können. Wir wählen Bier aus der üppige Karte und was leckeres zu Essen. Die Biere machen müde und bald schlendern wir das kleine Stück zurück zum Appartement.
Ein schöner Tag geht zu Ende.